Buchrezension: “Die Klimafreundliche Küche” von Monika Röttgen

Mit dem Buch „Die klimafreundliche Küche“ hat die Autorin Monika Röttgen einen umfassenden Ratgeber für alle Menschen, die sich über den ökologischen Fußabdruck ihrer Ernährung Gedanken machen, geschaffen. Nach einer kurzen Einführung zum immer größer werdenden Ressourcenverbrauch allgemein, widmet sich das Buch dem Thema Ernährung. Da wir mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 1,5 Tonnen CO2 für unsere Ernährung schon fast unser Gesamtbudget an CO2, das uns eigentlich zustehen würde, ausgeschöpft haben, liegt es auf der Hand, Überlegungen anzustellen, wie unser ökologischer Fußabdruck in dieser Hinsicht kleiner werden kann.

Monika Röttgen tut dies auf eine sehr anschauliche Art und Weise – ihr Schreibstil liest sich flüssig – so schmöckert man immer weiter, um zu erfahren, welche Zutaten der klimafreundlichen Küche sie als Klimatops bzw. Klimaflops einstuft. Es wird die Rolle der Landwirtschaft und da vor allem des Fleischkonsums beleuchtet, wir erfahren einiges über den Wasserverbrauch bei der Herstellung von Lebensmitteln, es geht um Transport und Lagerung, Konsum von Fertiggerichten, die Verfügbarkeit von Lebensmitteln über das ganze Jahr hinweg, um Lebensmittelverschwendung oder auch um die persönlichen Einkaufsgewohnheiten.

So entsteht insgesamt ein umfassendes Bild, welche Faktoren bei einer klimafreundlichen Ernährung eine Rolle spielen. Beim Studium einzelner Zutaten und deren Energieverbrauch tritt so mancher Aha-Effekt ein und es entstehen Überlegungen, mit welcher klimafreundlichen Alternative man liebgewonnene Gewohnheiten ersetzen könnte. Gut, dass das Buch hierfür gute Tipps bereit hält. Die Einteilung in Klimaflops und Klimatops gibt Impulse, welche Zutaten wir für unsere Mahlzeiten in Zukunft mehr verwenden können – wem hier Ideen zur Zubereitung fehlen, der kann sich im Rezeptteil schöne Anregungen holen.

Außerdem gibt es auch auf der Internetseite zum Buch kreative Methoden, die zeigen, wie sich verschiedene Zutaten kombinieren lassen – dies ist alles graphisch sehr schön aufbereitet – fast ein bisschen spielerisch – so können die Prinzipien des klimafreundlichen Kochens schnell verinnerlicht werden. Wer sich mit diesem Thema auseinandersetzt, wird sich sicherlich auch bald auf die Suche nach alternativen Beschaffungsmöglichkeiten begeben – auch hier stellt das Buch Ansätze vor, die auf eine regionale, saisonale und möglichst verpackungsfreie Versorgung abzielen. Zur Abrundung dürfen natürlich auch Tipps zur Haltbarmachung von Lebensmitteln nicht fehlen. Es wird eine Menge an altem Wissen weitergegeben, von dem man vielleicht schon manchmal gedacht hatte, es sei schon in Vergessenheit geraten.

Zum Schluss gibt es noch nützliche Tipps für Verpackungsalternativen, klimafreundliches Putzen und einige schöne DIY-Anregungen. Monika Röttgens Buch trägt den Untertitel: „ein Mitmachbuch“ – und das ist es wirklich – man nimmt es immer wieder zur Hand, weil so viele interessante Aspekte darin beleuchtet sind. Es macht Lust, Dinge auszuprobieren – seien es die Wildkräuter im Mittagessen oder das Dörren überschüssiger Früchte – und je mehr man sich in das Thema hinein vertieft, desto mehr merkt man, dass es zu einer Lebensphilosophie werden kann – es zu einem Lebensstil hinführt, der viel Erfüllung und Zufriedenheit mit sich bringt – und am Schluss sogar unserem Planeten vielleicht das eine oder andere (imaginäre) Lächeln abringt.

Freya Verlag · 1. Auflage 2020 · Klappenbroschur · Fadenheftung · durchgehend vierfarbig · zahlreiche Illustrationen · 288 Seiten · Format: 17 x 22 cm · € 24,99 D/A ·

ISBN 978-3-99025-400-4

Die Autorin: Monika Röttgen, Volkskundlerin. Seit 25 Jahren im Berufsleben mit dem Schwerpunkt Kommunikation für Museen. VHS-Dozentin, „Klimafreundlich-Köchin“ und angehende Kräuterpädagogin. PR-Frau der Solidarischen Landwirtschaft „Der Dorfacker“ im nordlippischen Kalletal, dort auch Zweitwohnsitz mit Garten und Raum für Kräuter-Experimente.

23. April 2020